Vielleicht kennst du den Film Jappeloup – eine Legende, in dem der Springreiter Pierre Durands die Olympischen Spiele mit seinem Pferd Jappeloup gewinnt. Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Drehbuch! Nur dass sie tatsächlich passiert ist.
Dieser Film hat mich geprägt, bestimmt auch einer der Gründe, weshalb ich immer an meine Träume, an die Ziele, die ich mir setze, glaube. Denn: Wenn du nicht an deine eigenen Ziele glaubst, warum solltest du dann überhaupt losgehen? Das ist eine Frage des Mindsets.
Aber dieses Mindset, dieses gesunde „sich selbst bewusst“ zu sein, fehlt vielen. Sie (ver)trauen sich selbst, ihren eigenen Fähigkeiten nicht. Bewusst geworden ist mir das an einem wichtigen Punkt meiner Karriere als Non-Pro-Athletin im Reining:
Think big!
Ich war Teil des Schweizer A-Kaders. Wir sassen in einer kleinen Runde zusammen, allesamt Reiter der Spitzenklasse. Ich war Anfang 30, die restlichen fünf bis sechs Reiter waren teils jünger, teils älter als ich. Wir sassen da also, die Equipenchefin blickte in die Runde und fragte: „Was sind eure Ziele in diesem Jahr, was wollt ihr erreichen?“ – Ich hatte ein ganz klares Ziel! „Ich werde mich für die Weltreiterspiele in Caen qualifizieren!“ Das war mein Kindheitstraum.
Diese Weltreiterspiele, die World Equistrian Games FEI, kannte ich von klein auf, alle vier Jahre fanden sie statt. Damals, 2014, in Caen, in der Normandie in Frankreich – und ich wusste: Das ist meine Chance! Ich glaubte ganz fest daran. Ich wusste, dass es möglich ist.
Go for it!
Umso erstaunter war ich, dass die restlichen Reiter der Runde keine klaren Ziele vor Augen hatten. „Ich schaue mal, dass ich mein Bestes auf dem anstehenden Turnier gebe. Dann sehen wir, was möglich ist!“ „Ich will mich verbessern, vielleicht sogar für ein grosses Turnier qualifizieren.“ Niemand hatte den Mut zu sagen, ein klares, konkretes Ziel auszusprechen.
Was glaubst du, wer es geschafft hat? – Ich war die Einzige aus dieser Runde, die sich für die Weltreiterspiele qualifizierte …
Das bedeutet bei Weitem nicht, dass ich bisher nur Erfolge feiern durfte. Es gibt keine steile Karriere, nur bergauf ohne Rückschläge. Jeder fällt mal zu Boden. Die Frage ist, was du danach tust: Stehst du wieder auf?
Deine Adrienne
P.S.: Das ist ein Auszug aus meinem Buch, „Das Geheimnis wahrer Reitkunst“.